Tonne 17

Was 9 Monate währt..

Beschwerlicher Start

24.6. ff / 1. – 5. Tag – Anreise und Inbetriebnahme des Schiffes

Alles war dieses Jahr irgendwie komplizierter: Die Vorbereitung zur Reise beinhaltete auch die Beendigung unseres Pandemie-Flucht-Lebens in der uckermärkischen Provinz, in der wir zwar weiterhin viel Zeit verbringen werden, aber wohl nur noch selten ein halbes Jahr am Stück – und von der uns der Abschied für soooo lange Zeit jetzt schon auch schwerfiel. Zudem eine gewisse Kulmination dienstlicher Angelegenheiten wie immer, zusätzliche Vorbereitungen durch und für die Pandemie, eine deutlich kompliziertere Anreise mit Zwischenhalt und Pferdewechsel in Lörrach, wo sich noch immer unser Pössl befand. 

Dann war das Schiff länger sich selbst überlassen gewesen als je zuvor. Es wurden zwar diverse Arbeiten von der örtlichen Werft erledigt, deren Qualität wirklich zum Besten gehört, was wir in Italien bislang angetroffen haben, deren Kommunikationsverhalten allerdings in den letzten Monaten für einige graue Haare sorgte. Es war wirklich sehr spannend anzukommen und zu sehen, welche Katastrophen denn nun wieder auf uns warteten. Schnell kann dabei der ganze Fahrplan für den Sommer aus dem Takt geraten. 

Die Bilanz:
Eine WC-Pumpe defekt und auszutauschen, die nagelneue Bosch-Waschmaschine verursachte durch einen klaren Fall von Herstellerfehler mit einem kleinen Leck über eine Kettenreaktion eine mittlere Katastrophe mit nachfolgenden Reparatur- und Aufräumarbeiten, an der Frischwasserpumpe ist der Läufer festgefressen (ein Klassiker, das ist jetzt dritte Mal in dieser Art – man kann sie reparieren, aber das dauert, also erstmal die Ersatzpumpe rein), dito die Niederdruckpumpe des Watermakers, die allerdings einen leidlich praktischen Mechanismus besitzt, um sie wieder zu lösen. 

Die Maschinen sind in einwandfreiem Zustand und perfekt gewartet, dito das Rigg und die Segel. Neue kugelgelagerte Genua-Traveller wurden von den Söhnen montiert samt neuer Taljen – dauert unterm Strich dann auch ein paar Stunden. Alles in allem drei Tage schuften in aufkommender Hitze-Trägheit. Jede Menge Rest-Ausrüstung vom letzten Jahr, als wir mit einem Miet-PKW die Insel verlassen haben, in den Pössl wuchten und umgekehrt. 
Dazu eine äußerst bescheidene Wettervorhersage mit einer ganzen Kompanie heranmarschierender Mistrals, die so gar nicht sommerlich-leicht sind. sie werden uns länger auf Sardinien festhalten als uns eigentlich lieb ist…. außerdem der Irrsinn, irgendwo auf Sardinien an quasi-amtliche COVID-Tests zu kommen für die Überfahrt nach Frankreich.